H&M Wismar
Wohn und Geschäftshaus in Wismar
Auch nach 20 Jahren noch zeitlose Architektur
Die bestehende Baulücke in der Altstadt von Wismar mit den angrenzenden historischen Fassaden sollte wiederbelebt werden. Hierfür wurde ein Fassadenwettbewerb ausgelobt. Im Jahre 2004 nahmen wir am Wettbewerb teil und haben den 1. Preis gewonnen.
Der historische "Sonnensaal" blieb erhalten und wurde in den Neubau des neuen Geschäftshauses als Verkaufsfläche integriert. Der "Sonnensaal", einst Prunkstück des ehemaligen Hotels, war damals ein beliebter Treffpunkt der Einwohner bei zahlreichen Veranstaltungen.
Das Bauvorhaben ist inzwischen Teil des historischen Straßenzuges und nicht mehr wegzudenken.
„Die Baulücke hinter dem Rathaus 23 mitten in der Fußgängerzone der Altstadt Wismars soll durch ein Wohn- und Geschäftshaus mit einer modernen und zeitgemäßen Fassade in der überlieferten Bauflucht geschlossen werden.
Grundgedanke ist, die über die Jahrhunderte typische Grundform der stadtbildprägenden Giebelfassaden aufzunehmen und abstrahiert in die Moderne zu transformieren.
In der neuen Fassade werden typische stadtbildprägende Gestaltungselemente der überlieferten historischen Fassaden aufgenommen:
- Vertikale Gliederung mit drei Achsen und Zugang im Erdgeschoss von der Mittelachse, unterstrichen durch mittige, schmale Pfeiler zwischen den Fenstern.
- Horizontale Gliederung in drei Zonen mit einer gesondert gestalteten Sockelzone im Erdgeschoss, einer Mittelzone und Giebelzone.
- Fenster und Glasflächen sind im stehenden Format ausgebildet, um den vertikal strebenden Charakter der Giebelfassade zu unterstreichen. Die Fenstergrößen in den horizontalen Gliederungszonen unterscheiden sich.
Diese Formensprache wird mit folgenden Elementen in die heutige Zeit übertragen:
Die vertikale Gliederung wird durch stehende Fenster (Metallfenster, Farbton: Weißaluminium) in der Mittel- und Giebelzone hervorgehoben.
Die äußeren Fensterleibungen werden durch eine Blechverkleidung (Farbton: Graualuminium) ausgearbeitet.
Die Absturzsicherung wird hier durch ein formal zurückhaltendes, in die Fensterleibungen eingespanntes Ganzglaselement ausgeführt. Die „französischen Fenster“ (Stulpfenster) steigern die Wohnqualität der nach Süden ausgerichteten Wohnungen in den Obergeschossen.
Die horizontale Gliederung erfolgt durch die unterschiedlichen Fensterformate in den drei Zonen sowie durch abgesetzte Gesimse, ausgeformt aus Metallblechen (Farbton: Weißaluminium).
Die Erdgeschosszone erhält eine großflächige Schaufensterverglasung in Pfosten-Riegel-Konstruktion mit mittig angeordnetem Eingang zur Ladenfläche.
Die Eingangstüren werden in Form von Ganzglastüren gestalterisch minimiert. Die Glasfassade wird im oberen Bereich durch ein „Gesimsband“ aus Alu-Blech im Farbton Weißaluminium abgeschlossen und optisch durch filigrane „Säulen“ aus Stahlträgern mit Stegblechen unterstützt.
Die Fassadenscheibe soll als Putzfassade mit einem Anstich in dem wismarschen Fassadenfarbton „Ochsenblut“ versehen werden.
Die neue Fassade mit Treppengiebel hebt sich durch die Modernität und Farbgestaltung formal von den historischen Nachbarfassaden Hinter dem Rathaus 21 und 25 ab. Sie übernimmt die Aufgabe des unaufgeregten Ruhepunktes, der die benachbarten historischen Fassaden in ihrem Glanze aufwertet, ohne dabei selbst in den Hintergrund zu treten“
| Planungszeitraum | 2004 – 2006 |
| Ausführungszeitraum | 2007 - 2008 |
| Leistungsphasen abgeschlossen | 1 – 4 |
| Gewerbefläche | 1.811 m² |
| Wohnfläche | 405 m² |